Der Frauennotruf Saarland hat sein Beratungsangebot ausgeweitet und ein Pilotprojekt zur Online -Beratung gestartet: Ziel des Pilotprojektes ist es, von sexualisierter, psychischer oder körperlicher Gewalt betroffenen Frauen durch die Onlineberatung einen zusätzlichen Zugang zur Beratungsstelle und den Hilfsangeboten des Frauennotrufes zu ermöglichen. Dabei ist es den Betroffenen selbst überlassen, ob sie ausschließlich online beraten werden wollen oder zu einem späteren Zeitpunkt eine telefonische oder eine persönliche Beratung in Anspruch nehmen. Das Pilotprojekt „Onlineberatung“ ist zum 01.01.2023 gestartet und wird für ein Jahr ausöffentlichen Mitteln finanziert.
Die Onlineberatung soll die bestehenden Beratungsformen der persönlichen und telefonischen Beratung keinesfalls ersetzen. Sie soll eine sinnvolle Ergänzung zu den bereits bestehenden Beratungsformen darstellen. Denn ein großer Vorteil der Onlineberatung ist insbesondere in der Niederschwelligkeit, der zeitlichen und räumlichen Flexibilität sowie in der Anonymität begründet. Die Kommunikation findet in der Regel zeitversetzt statt. Das bewirkt Entschleunigung, Raum zum Nachdenken und auch die Möglichkeit der Reflexion der eigenen Aussagen und Gedanken. Die Onlineberatung ist kostenlos, vertraulich und anonym.
Über das datenschutzgesicherte Onlineportal oder über den entsprechenden Zugang auf der Homepage des Frauennotruf Saarland können Betroffene sich sicher einloggen und erhalten eine anonyme, kostenlose und vertrauliche Beratung. Um den Zugang möglichst einfach zu gestalten, werden lediglich ein selbstgewählter Nickname bzw. ein Pseudonym und ein Passwort benötigt. Es werden keine persönlichen Daten abgefragt.
Um die Qualität des Pilotprojektes sicherzustellen, wird die Umsetzung durch einen Begleitausschuss unterstützt, der den Frauennotruf Saarland berät. Der Begleitausschuss setzt sich zusammen aus Vertreter*Innen der kommunalen Ebene, der Landesebene der Ärztekammer und Psychotherapeutenkammer (vertreten durch Vizepräsidentin Susanne Münnich-Hessel) den Mitarbeiterinnen und dem Vorstand des Trägervereins des Frauennotrufs Saarland. Die Sitzungen des Begleitausschusses werden von einer Vertreterin des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit geleitet.
Mehr als 20% der Beratungskontakte finden aktuell online statt. Dies zeigt, dass Ratsuchende das zusätzliche Angebot nutzen und spricht dafür, das Onlineangebot zu verstetigen.
Hier geht es zum Onlineportal des Frauennotrufs.