Pressemitteilung des Aktionsbündnisses Gesundheit

Saarbrücken, Donnerstag, 04. September 2025

Patientenorientierte Reform gefordert: Saarland-Modell soll Versorgung sichern

Das Aktionsbündnis Gesundheit Saarland fordert eine grundlegende Neuausrichtung des Gesundheitswesens. Ziel ist ein bedarfsgerechtes Versorgungssystem, das auf einem primärärztlichen und hausapothekenzentrierten Ansatz basiert. Nach Ansicht des Bündnisses kann nur so die medizinische Versorgung langfristig gesichert und gesteuert werden. Das Saarland soll dafür zur Modellregion werden.
„Wir brauchen im Saarland endlich ein Gesundheitssystem, das sich am tatsächlichen Bedarf der Menschen orientiert und die vorhandenen Strukturen sinnvoll verknüpft. Organisatorische Ineffizienz und politische Mutlosigkeit dürfen nicht mehr über dem Patientenwohl stehen“, betont Dr. Josef Mischo, einer der Bündnis-Sprecher. „Das Saarland-Modell wurde von allen relevanten Beteiligten an der Gesundheitsversorgung im Saarland erarbeitet. Es ist ein schwieriger, aber realistischer Weg, die Versorgung krisenfest und zukunftssicher zu machen.“

Das Konzept umfasst fünf zentrale Forderungen:

  1. Gutachterliche Ermittlung des sektorenübergreifenden Versorgungsbedarfs durch eine unabhängige Fachberatung.
  2. Bürokratieabbau in allen Bereichen, etwa durch ein entbürokratisiertes Entlass-Management und effizientere Verfahren bei Krankenkassen.
  3. Verpflichtende Patientensteuerung über ein Primärarztsystem, das die koordinierte Versorgung sicherstellt.
  4. Sektorenübergreifende, bedarfsgerechte Versorgungsplanung, u. a. mit regionalen Netzwerken und Hausapotheken-Modellen.
  5. Sofortmaßnahmen gegen den Personalmangel, darunter bessere Weiterbildung, schnellere Anerkennung ausländischer Abschlüsse und gezielte Förderung medizinischer Fachkräfte.

Konkret sieht das Saarland-Modell Maßnahmen wie eine verpflichtende Dringlichkeits-einschätzung vor Notfallbesuchen, eine stärkere Rolle von Hausärzten und Apotheken sowie neue Anreize für Landärzte vor. Auch die digitale Patientensteuerung, der Ausbau von Telemedizin und eine engere Zusammenarbeit zwischen Kliniken, Ärzten und Apothekern sind zentrale Bausteine.

Das Aktionsbündnis bietet der Landesregierung seine aktive Mitarbeit bei der Umsetzung ausdrücklich an. „Wir stehen bereit, gemeinsam mit allen relevanten Akteuren ein funktionierendes Modell für das Saarland zu entwickeln. Noch sind wir motiviert. Aber die Zeit drängt – wenn das Kind erst im Brunnen ist, stehen wir auch nicht mehr bereit“, so Peter Springborn, ebenfalls Sprecher des Aktionsbündnisses.

Hier finden Sie das Konzept mit den ausgearbeiteten Forderungen.


Über das Aktionsbündnis Gesundheit Saarland
Das Aktionsbündnis Gesundheit Saarland ist ein Zusammenschluss von Vertreterinnen und Vertretern aus unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitswesens. Ziel ist die Sicherstellung einer zukunftsfähigen, patientenorientierten Versorgung im Land. Dabei bemühen sich die Mitglieder, mit Blick auf Bundespositionen ihrer Verbände eine besondere Modell-Situation fürs Saarland zu ermöglichen.

Artikel in der Saarbrücker Zeitung vom 01.08.2025

Die Präsidentin der Kammer, Stefanie Maurer, äußert sich im SZ-Interview zu den Wartezeiten für Psychotherapie im Saarland.

(Link zum epaper: Saarbrücker Zeitung vom 01.08.2025.)

Beitrag in „SR info“: Kinder und Jugendliche müssen oft Monate auf Therapieplatz warten

Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin (KJP) Dipl. Soz. Päd. Susanne Drewes, Vorsitzende im Ausschuss KJP der Kammer, wurde von Anne Staut interviewt und berichtet zur erhöhten Nachfrage nach Therapieplätzen für Kinder und Jugendliche.

Hier geht es zum Beitrag.

Beitrag im „Aktuellen Bericht“: Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung

Aktuell gibt es im Saarland noch keine zugelassenen Weiterbildungsstätten für Fachpsychotherapeut*innen. Grund: Die bundesweit noch immer nicht geklärte Frage der Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung. Zwei Masterstudentinnen (Klinische Psychologie und Psychotherapie) äußern sich deshalb kritisch, weil ihnen eine berufliche Perspektive nach dem baldigen Studienabschluss – und der Approbation – fehlt.
Prof. Dr. Monika Equit geht im Interview darauf ein, dass die psychotherapeutische Verfahrensvielfalt gefährdet ist, wenn die Weiterbildungsstätten nicht langfristig finanziell planen können.

Kammerpräsidentin Stefanie Maurer stellt heraus, dass die finanziell nicht gesicherte Weiterbildung die aktuell ohnehin bereits schwierige psychotherapeutische Versorgung langfristig in Frage stellt.

Hier geht es zum Beitrag im „Aktuellen Bericht“ vom 9. Juli 2025 (ab Minute 10.48)

Leitartikel in der Saarbrücker Zeitung vom 28.06.2025

Die Präsidentin der Kammer, Stefanie Maurer, äußert sich im SZ-Interview zur psychotherapeutischen Versorgung im Saarland. Im Interview mit Martin Lindemann äußert sie sich zudem zum Psychreport der DAK, dem zufolge das Saarland die höchste Zahl an psychisch bedingten Krankschreibungen hat:

(Link zum epaper: Saarbrücker Zeitung vom 28.06.2025.)

Primärarztgesetz: Stefanie Maurer im SR-Interview

Die neue Bundesregierung will das Primärarztsystem im Juli zurückbringen. Diesmal soll es auch auf Psychotherapeuten ausgeweitet sind, die nun Alarm schlagen. Stefanie Maurer nimmt in diesem Interview kritisch Stellung.

Hier geht es zum Interview.

Interview im „Aktuellen Bericht“

Unser Geschäftsführer Christian Lorenz nimmt im „Aktuellen Bericht“ des SR Stellung zur noch immer nicht geklärten Finanzierung der Weiterbildung der künftigen Fachpsychotherapeut*innen und beleuchtet die zu erwartenden Probleme im Hinblick auf die psychotherapeutische Versorgung der Patient*innen.

Link zum Fernsehbeitrag in der ARD Mediathek, ab Minute 21.22.

SR Radiointerview zur psychotherapeutischen Versorgung

Unsere Präsidentin Stefanie Maurer äußert sich im SR Radiointerview zur Problematik der Finanzierung der Weiterbildung des psychotherapeutischen Nachwuchses.

Hier geht es zum Interview.

Unsere Länderseiten im PTJ 2/2024

Am 17. Juni erschien das aktuelle Psychotherapeutenjournal. Auf unseren Länderseiten berichten wir über das „Aktionsbündnis Gesundheit Saarland“ und über ein Treffen der saarländischen Ausbildungsinstitute und des PKS-Vorstands mit Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung. Außerdem informieren wir über neue Projekte zum Thema Resilienz von Kindern und Jugendlichen in Krisenzeiten.

Hier gelangen Sie zum vollständigen Artikel.

Aktionsbündnis Gesundheit

Das neu gegründete Aktionsbündnis Gesundheit im Saarland warnt vor einem Kollaps der Versorgung. In dem Bündnis haben sich erstmals Akteure des Gesundheitswesens mit an sich unterschiedlichen Interessen sowie Patientenvertreter zusammengeschlossen. Sie alle eint die Erkenntnis, dass die Gesundheitsversorgung, so wie wir sie kennen, am Ende ist. Das Bündnis fordert die Politik auf, aus einer jahrelangen Mangelverwaltung umgehend ein solides System zu formen. Der saarländischen Landesregierung bietet es an, gemeinsam über ein Modell-Projekt zu verhandeln, mit dem neue Konzepte der Gesundheitsversorgung erprobt werden können.

Während der Wartezeit auf einen Therapieplatz werden psychisch kranke Menschen nicht gesund.“

Pressemitteilung des Aktionsbündnisses